Donnerstag, 16. September 2010
Das wär's
Das wär’s

Nicht hart werden
und an den Formen
des Alltags
zerbersten.

Sondern,

in die Tage
hineinfließen

und sich so selbst
in jeden Winkel hinein
a u s d e h n e n.

Das wär’s.

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Ich habe fertig...
Ein Teilzeit-ich kann ganz schön anstrengend sein – muss es aber nicht. Es ist eine Frage der Einstellung und – vor allem der Erwartungen. Wenn ich ernstahft darüber nachdenke, stelle ich fest dass die „Unfertigkeit“ in der Natur der Dinge liegt (Panta Rhei – alles fließt). Wann ist denn überhaupt irgendetwas jemals fertig oder zu Ende gebracht?

Wer könnte nicht in seiner Küche/Keller/Garage/Kleiderschrank/Schreibtischschublage/ Seele einen ganzen Tag lang (oder länger) aufräumen?

Die Erwartung zu haben etwas jemals „ganz“ zu machen ist also absurd.

Gestern las zufällig ich in einem Buch von Arjahn Brahm die folgende Geschichte zum Thema:

„Ein schönes Beispiel gab ein Thailändischer Mönch, der kürzlich gestorben ist. Er ließ in seinem Kloster eine große Meditationshalle errichten. Dann kam die Regenzeit, und das ist in unserer Tradition der Beginn eines dreimonatigen Retreats. In dieser Zeit wird nicht gearbeitet - aber nun stand diese Meditationshalle da, und das Dach war erst zur Hälfte fertig. Es kamen Besucher, und die fragten diesen großen Mönch natürlich: „Wann wird denn die Halle fertig gestellt?“ Er sagte: „Sie ist fertig.“ Sie sahen ihn erstaunt an und fragten: „Aber das Dach ist erst halb gedeckt, es sind noch keine Fenster und Türen da, und der Anstrich fehlt auch noch. Wie kann die Halle da fertig sein?“ Er sagte: “ Was gemacht ist, ist fertig.“

Fertig!

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Freitag, 28. Mai 2010
So bloggt der Hase (=Coelho) also...
Auf die Gefahr hin, dass ich mir Feinde mache: Ich muss gestehen ich bin kein wirklicher Fan von Paulo Coelho. "Veronika beschließt zu sterben" fand ich ganz gut, aber "Der Alchemist" war wohl intellektuell zu anspruchsvoll für mich, den ich fand das Buch eher langweilig. (Und ich glaube dass viele die sich so begeistert dazu äußerten, das Buch auch nicht verstanden haben, sich dies aber nicht zu sagen trauten.)

Aber, als ich erfahren hab, dass dieser erfolgreiche Schreiber sehr regelmäßig einen Blog schreibt, konnte ich nicht widerstehen eben diesen zu abonnieren.
Die Erkenntnisse, die sich seitdem in meinen Reader ergießen sind unermesslich.

Im aktuellen Blogeintrag versorgt er seine treuen Leser mit echter Lebenshilfe: Warum bastelst Du Dir keinen Screensaver mit deinen Zielen für 2010? Eine Anleitung wie’s geht gibt’s auch gleich dazu.

Ich finde es sehr beruhigend, dass auch weltbekannte Schriftsteller sich noch Screensaver mit Ihren Zielen basteln müssen, um nicht vom Lichtkrieger-Weg abzukommen. Sind eben auch nur Menschen…

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Dienstag, 31. Oktober 2006
Die aktuelle Frage
Gibt es eigentlich einen kausalen Zusammenhag zwischen steigender sozialer Kälte und steigender globaler Erd-Erwärmung?

(Vielleicht entschwindet die ungenutzte zwischenmenschliche Wärme in die Luft und bring dann die Pole zum abschmelzen. Im Umkehrschluss bedeutet dies dass wir uns bloß alle ein bisschen lieber haben müssen um Kiribati, Tuvalu und die Fidji-Inseln zu retten. Und dem Weltfrieden würde das auch gleich dienen, denn wie sagte Mutter Theresa nach Verleihung des Friedensnobelpreises auf die Frage, was jeder einzelne zum Weltfrieden beitragen könne: “Go home and love your family“)

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Donnerstag, 26. Oktober 2006
Gedankenriesen
Letzte Nacht war wieder eine dieser Nächte, der großen Gedanken in meinem viel zu kleinen Kopf. Kennen Sie das? Ein Gedanke der so groß ist, dass man immer nur einen Teil davon erfassen kann. Also dreht man ihn und dreht ihn (und mit ihm den ganzen Körper, dem benachbarten Mitschläfer den Schlaf raubend) um sich alle (vermuteten) Seiten zu beschauen, aber ganz sieht man ihn doch nicht
Ach, könnte man den Gedanken doch in Scheiben schneiden! (So wie den Elefanten der in den Kühlschrank passen soll.) Doch, so scharf auch das Messer des Verstandes sein mag, das Material des Grossen Gedankens ist so beschaffen dass es sich dem Messer entzieht und wir ins Leere schneiden (oder ins berühmte eigene Fleisch). Der Gedanke ist immer schneller.
Bei Tageslicht betrachtet erscheint der Gedanke dann viel kleiner, allerdings füllt sich dann auch der Kopf in Windeseile mit anderen Gedanken, sodass dem großen Gedanken noch weniger Platz bleibt als in der Nacht. Im Verlaufe des Morgens wird der Gedanke dann fast vollständig verdrängt. Ich frage mich nur wohin gehen die großen Gedanken wenn wir sie verdrängen? Gibt es irgendwo ein Asyl für große Gedanken? Vielleicht werden sie eins Tages an unserem Sterbebett stehen, uns vorwurfsvoll anschauen und sagen: He, Du hast vergessen mich zu Ende zu denken!

Naja, immerhin hab ich jetzt mal drüber geblogt.

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Mittwoch, 18. Oktober 2006
Der Mann und die Schlange


Am vergangenen Wochenende habe ich im Iguaçu Nationalpark dieses interessante Schild fotografiert. Was will es uns sagen?

Ein Hinweis auf das alt-testamentarische Themen?
Ein frauenfeindlicher Hinweis auf sanitäre Anlagen?

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Mittwoch, 11. Oktober 2006
Ich bin Deutsche - und das ist gut so...?!
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass man wenn man in einem fremden Land lebt, eigentlich nicht dieses Land kennen lernt sondern sein Heimatland. Durch den Kontrast bemerkt man erst die eigenen Eigenarten (und Eigenartigkeiten). Dem kann ich nur voll zustimmen. So richtig Deutsch fühle ich mich erst seit ich im Ausland lebe. Offen gestanden war das früher nicht immer ein gutes Gefühl. Ich erinnere mich z.B. gut, wie, als ich in Irland wohnte, ein Irischer Kollege mal zu mir meinte, „Du bist ja richtig witzig, dabei dachte ich immer Deutsche haben keinen Humor.“ Oft bin ich mit den typisch Deutschen Stereotypen kollidiert und wollte mich gerne meilenweit davon absetzen. Ich habe z.B. immer gerne betont ich sei ja eigentlich Europäerin.
Heute sehe ich das etwas gelassener und kann sehr gut mit dem Deutsch-sein leben (zu schreiben ich sei stolz drauf ist ja politisch unkorrekt). Ich vermute das kommt mit dem Alter, wo im Gegensatz zum Teenie nicht mehr das Bedürfnis verspüre mich überall anpassen zu müssen. Früher dachte ich wirklich ich müsste eine Irin, Chinesin, Französin, Malayin sein. Bloß nicht unangenehm Deutsch auffallen.
Ich bin gerne pünktlich, gut vorbereitet, ich sage gerne und ehrlich meine Meinung, ich mag es wenn ich mich auf andere verlassen kann und andere sich auf mich, wenn ich sage ‚komm doch mal vorbei“ oder „ich helfe dir gerne“, dann meine ich das auch so. Ich bin oft kritisch (hab was zu meckern), weiß gerne mal was besser, ich bin groß und blond. Ich reserviere meinen Liegestuhl am Pool nicht morgens um sechs bereits mit einem Handtuch. Ich bin nicht humorlos. Ich bin nicht arbeitssüchtig. Ich habe keinen Gartenzwerg. Alles in allem ist das doch OK, oder?

Was mir wirklich Leid tut, ist das ich den Kontakt zur Deutschen Sprache so verloren habe. In den letzten Jahren hab ich fast nur Englisch geschrieben und gelesen. Ich merke dass darunter meine Ausdrucksfähigkeit schwer gelitten hat. Heute fühle ich mich wenn ich schreibe im Englischen sicherer als im Deutschen. Das finde ich schrecklich. Wir haben so eine schöne Sprache. Und deswegen schreibe ich diesen Blog ganz bewusst Deutsch und nicht Englisch, auch wenn ich auf Englisch mehr Freunde erreichen könnte. Ich hoffe mit fortschreitender Zeit und Schreibe, wird sich der Zustand bessern.

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Donnerstag, 14. September 2006
Vier-Farben-Frauen
Endlich mal ein Bereich, in dem definitiv genetisch die Damen (nicht alle, aber einige) im Vorteil sind. Offenbar gibt es einige Frauen, die statt dem allgemein verbreiteten Drei-Farb-Sehen (Rot, Gruen, Blau), Vier-Farben-Sehen (Rot, Orange, Gruen, Blau) koennen. Das fuehrt dazu dass sie deutlich mehr unterschiedliche Farbnuancen wahrnehmen koennen als wir Normalos, was durchaus sehr praktisch sein kann. Mehr dazu hier

8 % der Maenner dagegen haben ja leider nur Zwei-Farb-Sehen. Ein Indiz hierfuer sind z.B. die grausligen Krawatte-Anzug-Hemd Kombis die ich z.T. im Buero zu sehen kriege.

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Mittwoch, 13. September 2006
Die Biologie der B-Movie Monster
Seit ich den wunderbaren Fachartikel von Prof. Michael C. LaBarbera gelesen habe kann ich nachts wieder viel besser schlafen.
Jetzt weiss ich dass King Kong und Godzilla z.B. es auch gar nicht so leicht haben. Groesse ist eben doch nicht alles. Sollte ich also jemals vor der Wahl stehen, ob ich mich lieber Verkleinern oder Vergroessern lassen moechte, so wuerde ich mich fuer's Verkleinern entscheiden.

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Donnerstag, 31. August 2006
Der wilde Jean
Was ist nur los bei den Franzosen? Erst das Reh und jetzt ein Delfin... Ich tippe auf schwere Testosteronvergiftung im Wasser, heisst es doch " „Sexuell reife Männchen können wegen ihrer auf Dominanz ausgelegten Persönlichkeitsstruktur sehr gefährlich werden“, warnt der Experte für Meeressäuger Sami Hassani aus Brest."
Klingt irgendwie doch wieder menschlich, oder?

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