Montag, 16. Oktober 2006
Das Grauen wohnt auf Zimmer 1514
Aus meinem Notizbuch (über Zimmer in einem großen Hotel einer Kette, die alle exakt gleich eingerichtet sind.) , irgendwann letztes Jahr.

„…Ich war immer der Ansicht, dass alles und jeder eine Geschichte haben kann. Inzwischen bin ich mir nicht mehr so sicher. Seit ich vier Wochen in wechselnden, aber immergleichen Zimmern eines großen Hotels verbracht habe, in denen ich oft darüber nachdachte, was man wohl über diese Hotelzimmer schreiben könnte, glaube ich diese Zimmer sind Zimmer ohne Geschichten. Sicher, in diesem Zimmer könnte irgendetwas Wichtiges passiert sein, aber das Zimmer ist so unspezifisch wie alle anderen 423 in diesem Hotel. Niemand würde sich an genau dieses Zimmer erinnern. Ist das nicht unheimlich? Was tut so ein Hotelzimmer einem an? Vielleicht raubt es einem die Individualität? Neutralisiert hinterrücks des Nächtens Ideen und Träume. Wir wachen auf und wachen nicht mehr wirklich auf. Horror. Die Römer hatten den Begriff des Genius Loci, des charakteristischen Geistes eines Ortes, hier herrscht eine Art schwarzes Genius Loci Loch. Wer denkt sich so was aus und nennt das Gastlichkeit? Ich nenne das Garstigkeit. Und wie ergeht es dem, der 423 Mal das gleiche Bild in diesem Hotel aufgehängt hat, und zwar immer hinten rechts über den immergleichen Buchenholzschreibtisch? Fängt in dessen Leben plötzlich auch alles an gleich zu werden? Isst er jeden Tag das gleiche? Nimmt er den gleichen Bus? Zieht er das gleiche an? - grueslig“

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Mittwoch, 11. Oktober 2006
Ich bin Deutsche - und das ist gut so...?!
Irgendwo hab ich mal gelesen, dass man wenn man in einem fremden Land lebt, eigentlich nicht dieses Land kennen lernt sondern sein Heimatland. Durch den Kontrast bemerkt man erst die eigenen Eigenarten (und Eigenartigkeiten). Dem kann ich nur voll zustimmen. So richtig Deutsch fühle ich mich erst seit ich im Ausland lebe. Offen gestanden war das früher nicht immer ein gutes Gefühl. Ich erinnere mich z.B. gut, wie, als ich in Irland wohnte, ein Irischer Kollege mal zu mir meinte, „Du bist ja richtig witzig, dabei dachte ich immer Deutsche haben keinen Humor.“ Oft bin ich mit den typisch Deutschen Stereotypen kollidiert und wollte mich gerne meilenweit davon absetzen. Ich habe z.B. immer gerne betont ich sei ja eigentlich Europäerin.
Heute sehe ich das etwas gelassener und kann sehr gut mit dem Deutsch-sein leben (zu schreiben ich sei stolz drauf ist ja politisch unkorrekt). Ich vermute das kommt mit dem Alter, wo im Gegensatz zum Teenie nicht mehr das Bedürfnis verspüre mich überall anpassen zu müssen. Früher dachte ich wirklich ich müsste eine Irin, Chinesin, Französin, Malayin sein. Bloß nicht unangenehm Deutsch auffallen.
Ich bin gerne pünktlich, gut vorbereitet, ich sage gerne und ehrlich meine Meinung, ich mag es wenn ich mich auf andere verlassen kann und andere sich auf mich, wenn ich sage ‚komm doch mal vorbei“ oder „ich helfe dir gerne“, dann meine ich das auch so. Ich bin oft kritisch (hab was zu meckern), weiß gerne mal was besser, ich bin groß und blond. Ich reserviere meinen Liegestuhl am Pool nicht morgens um sechs bereits mit einem Handtuch. Ich bin nicht humorlos. Ich bin nicht arbeitssüchtig. Ich habe keinen Gartenzwerg. Alles in allem ist das doch OK, oder?

Was mir wirklich Leid tut, ist das ich den Kontakt zur Deutschen Sprache so verloren habe. In den letzten Jahren hab ich fast nur Englisch geschrieben und gelesen. Ich merke dass darunter meine Ausdrucksfähigkeit schwer gelitten hat. Heute fühle ich mich wenn ich schreibe im Englischen sicherer als im Deutschen. Das finde ich schrecklich. Wir haben so eine schöne Sprache. Und deswegen schreibe ich diesen Blog ganz bewusst Deutsch und nicht Englisch, auch wenn ich auf Englisch mehr Freunde erreichen könnte. Ich hoffe mit fortschreitender Zeit und Schreibe, wird sich der Zustand bessern.

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Mittwoch, 4. Oktober 2006
Warum faellt mir sowas nie ein?
Normalerweise poste ich ja nicht Sachen die von woanders kopiert sind, aber in diesem Fall mache ich mal eine Ausnahme. Die Liste kommt von meiner Freundin Sharon aus Irland.

EXPRESSIONS FOR WOMEN ON HIGH STRESS DAYS
1. You - Off my planet.
2. Not the brightest crayon in the box now, are we?
3. Well, this day was a total waste of makeup.
4. Errors have been made. Others will be blamed.
5. And your crybaby whiny-assed opinion would be...?
6. I'm not crazy, I've just been in a very bad mood for 30 years.
7. Allow me to introduce my selves.
8. Sarcasm is just one more service we offer.
9. Whatever kind of look you were going for, you missed.
10. I'm just working here until a good fast-food job opens up.
11. I'm trying to imagine you with a personality.
12. Stress is when you wake up screaming and you realize you weren't asleep.
13. I can't remember if I'm the good twin or the evil one.
14. How many times do I have to flush before you go away?
15. I just want revenge. Is that so wrong?
16. You say I'm a bitch like it's a bad thing.
17. Can I trade this job for what's behind door #2?
18. Nice perfume. Must you marinate in it?
19. Chaos, panic, and disorder-my work here is done.
20. Earth is full. Go home.
21. Is it time for your medication or mine?
22. How do I set a laser printer to stun?
23. I'm not tense, just terribly, terribly alert.

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Freitag, 29. September 2006
ich oeffne meine Tueren...
...und stelle fest es ist schon wieder Freitag und ich hab die ganze Woche diesen Blog vernachlaessigt. Ich muss mir wirklich Gedanken ueber meine Attituede diesem Blog gegenueber machen.

In circa einer Woche werde ich eine anderweitige Blogverpflichtung einstellen und dann (vermutlich erstmals) hier etwas sinnvolles schreiben.

Zum allgemeinen Trost meiner (EDIT:) zwei! (/Edit) Stammleser, hier ein bisschen was Ispirazioeses:


(hab tolle Fuesse, gell?)

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Freitag, 22. September 2006
Das System von Innen heraus veraendern...
Ein bisschen Selbstironie, inspiriert von www.gapingvoid.com, muss am Freitag manchmal sein.

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Mittwoch, 20. September 2006
Wurde auch Zeit: Ich auf 'ner Briefmarke
Die Oesterreicher haben uns was voraus (nein, ich spreche nicht (ausschliesslich) von Lisa 9). In der Alpenrepublik kann man naemlich sein eigenes Konterfei oder das von Mami, Mietzi oder Brad auf echte Briefmarken bannen.
http://www.meine-marke.at/

(Unsere Online Stamp-it Geschichte ist ja leider super haesslich.)

Ich denke fuer die diesjaehrige Weihnachtspost werde ich eine schoene Marke gestalten und die Post dann gschwind ueber die Grenze schmuggeln.

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Donnerstag, 14. September 2006
Vier-Farben-Frauen
Endlich mal ein Bereich, in dem definitiv genetisch die Damen (nicht alle, aber einige) im Vorteil sind. Offenbar gibt es einige Frauen, die statt dem allgemein verbreiteten Drei-Farb-Sehen (Rot, Gruen, Blau), Vier-Farben-Sehen (Rot, Orange, Gruen, Blau) koennen. Das fuehrt dazu dass sie deutlich mehr unterschiedliche Farbnuancen wahrnehmen koennen als wir Normalos, was durchaus sehr praktisch sein kann. Mehr dazu hier

8 % der Maenner dagegen haben ja leider nur Zwei-Farb-Sehen. Ein Indiz hierfuer sind z.B. die grausligen Krawatte-Anzug-Hemd Kombis die ich z.T. im Buero zu sehen kriege.

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