Donnerstag, 9. September 2010
Teilzeit Ich- may I introduce you to my selves?
Liebe Gemeinde,

Nach zwei Jahren Teilzeit Arbeit stelle ich fest, dass „Teilzeit“ zu meiner Lebensphilosophie geworden ist.

Ich bin Teilzeit Mutter, Teilzeit Ehefrau/Geliebte, Teilzeit Mitarbeiterin, Teilzeit Beste Freundin, Teilzeit Tochter, Teilzeit Garten& Hausmeisterin, Teilzeit Raum&Wäschepflegerin, Teilzeit Schläferin, Teilzeit Gute-Nachbarin, Teilzeit Vegetarierin, Teilzeit Leserin-anspruchvoller-Bücher, Teilzeit Sportlerin, Teilzeit Spaziergängerin, Teilzeit Kuschlerin, Teilzeit Elternbeirat ,Teilzeit Coach, Teilzeit Buddhistin/Christin/Heidin, Teilzeit Schwester, Teilzeit Bloggerin/Blogleserin, Teilzeit Monster, Teilzeit Tierpflegerin, Teilzeit Superheldin, Teilzeit Harfenistin, Teilzeit Internetkonsumentin, Teilzeit Drachensteigenlasserin, Teilzeit Guter-Mensch, Teilzeit Kaffeetrinkerin und anderes mehr, aber auf jeden Fall Vollzeit teilzeitgeschädigt.

Ich leide * Die Splitterfraktur meines Alltags fordert mich immer aufs Neue heraus.

Die effektive Verteilung der stets stark unterdimensionierten Ressource Britta erfordert eine ständige Überprüfung und Anpassung meiner Zeiteinteilung bei gleichzeitiger ständiger Überprüfung und Anpassung meiner Prioritäten. (Zum Thema Multitasking, gerne auch liebevoll Muttitasking genannt, teile ich mich dann demnächst mal mit.) Leerlauf (=Grundvoraussetzung für Kreativität) musste ich leider aus Effizienzgründen eliminieren.

„Teilzeit Ich“ – Wird vermutlich mein erstes großes Buch als Teilzeit Autorin werden und sich mit den Auswirkungen der Teilzeit auf die Psyche, die Gesellschaft, den Weltfrieden und die Fruchtbarkeit von Wellhornschnecken beschäftigen.

Sorry, muß jetzt weg….

Britta,
nicht ganz - die alte

* Goldene Regel des Bloggens #4: Niemals Meckern und Jammern, weil das keiner lesen will.

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Montag, 5. Juli 2010
Mein innerer Tiger
Tiger an der kurzen Leine

Gestern laß ich in einem Buch darüber wie viele Menschen ihren inneren (kreativen) Tiger aus verschiedensten Gründen an der kurzen Leine halten. Sofort hatte ich ein Bild von meinem Tiger und mir vor Augen. (siehen oben) Das Lächeln ist erzwungen, denn meinen Tiger so kurz zu halten ist furchtbar anstrengend. Glücklicherweise kann ich ihn meistens mit genügend Kaffee, Schokolade und Hausarbeit betäuben. Hoffentlich liest dies niemand vom Tierschutzbund.

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Dienstag, 8. Mai 2007
Liebe Gemeinde,

Der Grund warum ich hier so lange Zeit Funkstille herrschte war nicht etwa ein verlängerter Winterschlaf meinerseits, sondern die Ankunft eines Paares neuer Füße auf diesem Planeten...


Ausserdem bin ich von Brasilien zurück nach Deutschland gesiedelt, was ich so gleich mit einem frischen, neuen Layout feiere. Ich hoffe meine 3,5 Stammleser leben (lesen) noch?

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Montag, 13. November 2006
Pling, Pling – schwere Gedankenfraktur
Ja, das wusste ich schon lange, dass wir keinen großen, klaren Gedanken mehr fassen können (außer in schlaflosen Nächten, aber daran erinnern wir uns ja leider hinterher nicht mehr), weil wir ständig von irgendwelchen Echtzeit-Kommunikations-Werkzeugen angeplingt und angeplongt werden (Sie auch diesen aktuellen Artikel aus der Zeit). Die Folge ist dann bestenfalls eine mittelschwere Gedankenfraktur, bis hin zur komplizierten Ideen-Splitterfraktur. Ersteres kann man durch Abschalten (im Sinne des Wortes) wieder heilen, bei letzterem hilft nur noch die Amputation der kompletten Idee und von vorne anfangen. (@ masterkuki, vielleicht kannst Du uns einen schönen medizinischen Fachbegriff dafür erfinden, mit dem melde ich mich dann demnächst mal bei meinem Chef ab: Chef, ich geh heut früher heim, ich habe eine schlimme soundso erlitten.)
Als vor ein paar Jahren die ersten Blackberries auftauchten, mit denen man seine Emails in der Hosentasche spazieren tragen konnte, ahnte ich schon Böses. Ich erinnere mich gut an ein nettes Abendessen mit ein paar be-blackberryten Amerikanische Kollegen, die nicht anders konnten als alle drei Minuten zu gucken, ob nicht doch noch eine wichtige Email gekommen ist. Als ich den einen fragte, ob das Ding ihm oder aber er dem Ding gehöre, hat er mich nur verständnislos angeschaut. Das war wohl zu fundamentalphilosophisch nach einem Maß Bier.
Wir konditionieren unser Gehirn darauf nicht mehr in die Tiefe zu denken, sondern nur noch in praktischen, einzelverpackten 3 Minuten Gedänkchen. (An den ganzen Gedankenverpackungsmüll, der dadurch entsteht, mag ich gar nicht denken, nicht mal 3 Minuten.) Nicht nur im Beruf geht es uns so, sondern auch im Privatleben. Die, die es ganz schlimm erwischt hat, fangen an Blogs zu schreiben, anstatt die Deutsche Literatur mit 1600-seitigen Romanen zu bereichern.

(Ich stelle sogar fest, dass meine Sätze kürzer geworden sind als noch vor 10 Jahren. Dabei habe ich früher so gerne lange und komplizierte Sätze geschrieben. Ganz nach dem Motto: Der Schachtelsatz ist die Orgie der Sprache (frei nach Martenstein))

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Freitag, 27. Oktober 2006
Wahlfreiheit – ein Paradoxon?
Nachdem ich gestern meine Probleme mit großen Gedanken beschrieben habe, schreibe ich heute mal über einen mittelgroßen Gedanken den ich mir die letzten Tage immer wieder mal gemacht habe.
Letztes Wochenende habe ich mir ein paar TED Vorträge (Extrem empfehlenswert, ich danke dem Internet auf Knien dass es mir Zugang zu derartig interessanten Bildungshäppchen ermöglicht) angeschaut, unter anderem auch die Vorträge von Dan Gilbert zum Thema Glücklichsein und Barry Schwartz zum Thema Paradox of choice. Laienhaft vereinfacht und zusammengefasst kann man sagen, dass größere Wahlmöglichkeiten im Leben einen nicht unbedingt glücklicher machen, eher im Gegenteil.

Wenn wir keine Wahl haben, sind wir eher bereit, das was wir haben zu akzeptieren und sind damit dann einfach zufrieden. Oft verlieben wir uns nachträglich noch in das besagte Objekt und denken es uns schön. Das nennt man dann synthetisches Glück. Also selbstgemachtes Glück. Glück kann jeder selbst machen. Im Frontalhirnlappen (oder so). Auch eine wichtige Erkenntnis. Es soll ja Leute geben die meinen (und erwarten) Andere und Anderes müssten sie glücklich machen.

Wenn wir allerdings die Auswahl haben, dann streben wir sogleich nach Perfektion, setzten uns unter Druck, um auch ja die optimale Wahl zu treffen. Nachher sind wir mit dem Gewählten oft unzufrieden, es hätte ja etwas anderes vielleicht doch noch besser sein können und wir haben unter Umständen mit unserer Wahl einen Fehler begangen. Gruebelgruebel…Bereubereu?
Ist das dann wirklich Wahl FREIHEIT? Sind wir nicht sogar, sobald wir selbst bestimmen müssen, sofort dem Zwang und der Begrenzung aller möglichen Konventionen und inneren und äußeren Erwartungen ausgesetzt?
Im Umkehrschluss bedeutet das, dass wenn wir uns befreien wollten, wir die Wahlmöglichkeiten in unserem Leben reduzieren müssten. Vielleicht ist es dass, was z.B. Fundamentalisten (jeglicher Art) uns voraus haben. Sie entscheiden sich einmal für ein Gesamtkonzept und ersparen sich in Folge viele kleine nervenaufreibende und zeitfressende Entscheidungen.
Wenn ich auf meine eigenen Lebenserfahrungen zurückschaue, dann stelle ich mit Erstaunen fest, dass dieses These durchaus zutrifft. Ein Beispiel: Selten habe ich mich besser an Körper und Geist erholt als in der einen Woche Kontemplation und Schweigen in einem Meditationshaus. Der Tagesablauf ist von morgens um 7 Uhr bis abends um 21 Uhr 30 komplett durchgeplant und organisiert. Es gibt nicht zu entscheiden, wann steh ich auf, wann und was esse ich, was mache ich dann. Dank des Schweigens muss ich noch nicht einmal überlegen, was sage ich wann zu wem und warum hat er oder sie was wann zu mir gesagt. Ich muss einfach nur da sein. Unglaublich wie beruhigend das ist und wie frei ich mich noch Wochen später gefühlt habe. Das war allerdings gewählte Wahllosigkeit. Wenn andere (Chef, Partner, Regierung, Nachbar, …) meine Wahlfreiheit einschränken wollen, dann gehe ich auf die Barrikaden.

Finger weg von meinen unbegrenzten Möglichkeiten (des mich Unglücklichmachens)!

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Freitag, 22. September 2006
Das System von Innen heraus veraendern...
Ein bisschen Selbstironie, inspiriert von www.gapingvoid.com, muss am Freitag manchmal sein.

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Freitag, 1. September 2006
111 Tage ohne Muttis Linsensuppe
Heute habe ich mal wieder einen akuten Anfall von Heimweh. Das hatte sich die letzten Tage über schon angedeutet, weil ich ständig an Käsespätzle, Blaukraut/ Rotkohl und Kloesse denken musste. Zum Gluck haben wir am letzten Wochenende von einer mitfühlenden Schweizerin eine Ladung Schokolade mitgebracht bekommen. Davon teilen wir uns jetzt jeden Tag eine Tafel. Der Vorrat reicht noch bis voraussichtlich Montag.
Heute jedenfalls habe ich ausgerechnet, dass es noch 111 Tage sind bis ich das nächste Mal nach Hause komme. *Seufz* Ich denke allen Ernstes darüber nach für Sonntagmittag eine Reservierung in einem Deutschen Restaurant zu machen.
In all den Jahren die ich in verschiedensten Ländern der Erde zugebracht habe ist mir das noch nie passiert. (einzige Ausnahme nach meiner Lebensmittelvergiftung in China letztes Jahr, da bin ich in den Paulaner gegangen und hab eine Linsensuppe gegessen, weil mir nur beim Gedanken an Chinesisches Essen schon anders geworden ist. Ich hab dann die restlichen Monate in China überlebt, ohne jemals wieder Chinesisch zu essen)

Vielleicht werde ich einfach langsam zu alt für diesen ganzen Kram…

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Dienstag, 22. August 2006
Heimweh...
Gestern Abend erreichte mich hier in Sao Paulo nach langer Odysee die Mitgliederzeitschrift des Deutschen Alpenvereins und trieb mir die Feuchtigkeit in die Augen und ein leises "Ich will nach Hause" auf die Lippen. *seufz*

The grass is always greener on the other side...

Naja, im November gibts voraussichtlich wenigstens Berge in Patagonien und Feuerland, dass soll ja auch ganz huebsch sein...

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Dienstag, 22. August 2006
13.000 Liter fuer ein Steak?
Ich will mich nicht zum schlechten Umwelt Gewissen aufschwingen, aber in den letzten Tagen haeufen sich einfach die shocking Artikel bei mir. Auf der Webseite der Sueddeutschen fand ich diesen Artikel zum Thema virtuelles Wasser. Hier kann man nachlesen wieviel Liter Wasser die Artikel unseres taeglichen Bedarfs bei der Produktion verbrauchen.
Z.B. 13.000 Liter Wasser fuer ein 1 KG Steak (gut dass ich Vegetarier bin), 10 Liter fuer ein einziges DIN A 4 Blatt Papier (ich bekenne mich schuldig, schuldig, schuldig) , 13 Liter Wasser fuer eine kleine Tomate (kein Wunder, schmeckt ja auch nur nach Wasser)...
Wieviel Wassser verbraucht wohl dieser Blog?

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Donnerstag, 17. August 2006
Aus gegebenem Anlass
Wer etwas dazu beitragen will, dass wir die naechsten 100 jahre ueberleben, sollte mal zum Einstand seine Energiebilanz ausrechnen. Zum Beispiel hier: http://www.ecospeed.ch/index.html (Produkt eco2 privat)

Das gibt tiefe Einblicke...ich mag moeglichst wenig dazu beitragen dass die Fidji Inseln zukuenftig nur noch tauchenderweise besucht werden koennen.

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