Dienstag, 22. August 2006
13.000 Liter fuer ein Steak?
Ich will mich nicht zum schlechten Umwelt Gewissen aufschwingen, aber in den letzten Tagen haeufen sich einfach die shocking Artikel bei mir. Auf der Webseite der Sueddeutschen fand ich diesen Artikel zum Thema virtuelles Wasser. Hier kann man nachlesen wieviel Liter Wasser die Artikel unseres taeglichen Bedarfs bei der Produktion verbrauchen.
Z.B. 13.000 Liter Wasser fuer ein 1 KG Steak (gut dass ich Vegetarier bin), 10 Liter fuer ein einziges DIN A 4 Blatt Papier (ich bekenne mich schuldig, schuldig, schuldig) , 13 Liter Wasser fuer eine kleine Tomate (kein Wunder, schmeckt ja auch nur nach Wasser)...
Wieviel Wassser verbraucht wohl dieser Blog?

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> 13.000 Liter Wasser fuer ein 1 KG Steak

Aber pinkelt das die Kuh nicht wieder raus???

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Vermutlich ja, aber würdest Du das dann noch trinken wollen?

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Ich will nicht wissen, wieviel Wasser ich schon getrunken habe, das sich vorher in irgendeinem fremden Körper befand. Rausgepinkelt, durch die Kläranlage geschoben, zurück in den Kreislauf... ;)

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Fuer ganz Sparsame gibt es dann auch noch die Eigenurintherapie...Mnjammnjam

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Leben und leben lassen
....Für den Verbraucher bietet das Wissen um den virtuellen Wasserverbrauch die Chance, beim Einkaufen zu berücksichtigen, wie viel kostbares Wasser für die Produktion der Waren verbraucht wird, die man in den Einkaufskorb legt.....
Möchte bloß wissen, wie hoch der virtuelle Wasserverbrauch meiner Mutter vor meiner Geburt war, um zu beurteilen, wie unökonomisch mein Hiersein schon gestartet ist!
Wieder so eine, diesmal nicht von den Theologen aufgestellte schwachsinnige Interpretation einer (wissenschaftlichen) Zusammenstellung, um jedem das Leben zu vermiesen. So interessant der Wasserhaushalt für die Weltwirtschaft tatsächlich ist, so absurd erscheinen mir die Versuche, solche Berechnungen als Einzelglied aus dem Ganzen zu extrahieren und dann an die Verantwortlichkeit des Einzelnen zu appellieren, vor allem was den Konsum von Nahrungsmitteln anlangt. Dann kommt es demnächst noch zu der Aufforderung an Bewohner Afrikas, möglichst bald in weniger heiße Länder auszuwandern, um den bei ihnen hohen Flüssigkeitsbedarf zu reduzieren, um dem weltweiten Wasserbedarf gerecht zu werden: Europa ist ja schon dabei, sich Gedanken über die illegalen Einwanderer zu machen - das Problem ist also schon in Bearbeitung!!!
Nichts für ungut - Du kannst nichts für die "grenzüberschreitenden" Interpretationen in Artikeln in der Presse. Du hast ja schon begonnen, für Dich die Konsequenzen zu ziehen, indem Du vegetarisch isst und beteuerst, dass Du "Dich nicht zum schlechten Umwelt-Gewissen aufschwingen willst" - bravo!
Ganz liebe Grüße auf die andere Seite des Globus
m

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Wenn man in einer Stadt wie Sao Paulo lebt, wo man kaum Atmen kann wenn es eine paar Wochen nicht geregnet hat (alles hustet gerade wieder um mich rum) und wo die Kloaken, die einst Fluesse waren, kilometerweit stinken, dann wird man vermutlich einfach sehr sensibel fuer Umweltthemen. Ich denke alles was unsere Wahrnehmung zu dem Thema schaerft ist gut, auch wenn es an den Haaren herbeigezogen oder uebertrieben ist.
Auch wenn ich Vegetatrier bin, so hab ich mir meinen Platz in der Umwelt-Hoelle schon reserviert. Was ich schon an Langstreckenfluegen auf dem Buckel habe versaut mir jede Oeko Bilanz... Stolz bin ich nicht auf den Lufthansa Senator Status...Ich hoffe ich kann mich auch mal bald irgendwo niederlassen...

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Dein Wort in Gottes Ohr!
Übrigens hat mir Dein Eintrag mit dem Spruch von Augustinus wunderbar gefallen. Diesen Gottesbegriff haben wir in unseren Traumgruppen oft versucht zu vermitteln, wenn "religionsgeschädigte" Teilnehmer eine zu enge, dogmatische Vorstellung hatten, die sie daran hinderten, freier sich zu öffnen. Danke.
Und wenn Dir Sao Paulo zu dicht ist, wie wär's mit einem Tripp nach Tokyo zur Abwechslung? Nein, ich weiß, auch nicht ökologisch.
Liebe Grüße
m

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In Tokyo war ich auch schon mal, allerdings nur 5 Wochen oder so... das hatte im Gegensatz zu Sao Paulo den Vorteil sehr sicher und recht sauber zu sein. In SP gibt es uebrigens fast 200.000 Japaner, die groesste Kolonie ausserhalb Japans.

Zum Thema Glauben gibt es ein ganz wunderbares Zitat von Hermann Hesse, meinem Lieblingsdichter, ich bringe es auswendig nicht auf die Reihe. Ich schau spaeter mal danach und poste es hierin...

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Hier ist das versprochene Hesse Zitat:
"Fromm sein ist nichts anderes als Vertrauen. Vertrauen hat der einfache, gesunde, harmlose Mensch, das Kind, der Wilde. Unsereiner, der nicht einfach
noch harmlos war, musste das Vertrauen auf Umwegen finden. Vertrauen zu dir selbst ist der
Beginn. Nicht mit Abrechnung, Schuld und bösem Gewissen, nicht mit Kasteiung und Opfern wird
der Glaube gewonnen. Alle diese Bemühungen wenden sich an Götter, welche außer uns
wohnen. Der Gott, an den wir glauben müssen, ist in uns innen. Wer zu sich selbst nein sagt, kann
zu Gott nicht ja sagen."

Fuer mich persoenlich ist das ein ganz wichtiger Text. Mehr zu Hesses religioesem Verstaendnis hier .

Na, jetzt werd ich doch noch zum Blog Seelsorger *grins*.

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...Wer zu sich selbst nein sagt, kann
zu Gott nicht ja sagen."...
Entspricht der noch kürzeren Aussage Nisargadattas: "Ich bin."
Danke für den Link zum Artikel von C.Gellner. Hesses Entwicklung in seiner Einstellung zur Religion ist ein schönes Beispiel für den Übergang des Bewusstseins vom Rationalen zum Transpersonalen, wie es Ken Wilber in seiner "Halbzeit der Evolution" aufzeigt. So ist die "Zeitgenossenschaft" von Hesse, worauf Gellner am Ende hinweist leicht verständlich: denn wenn die Menschheit gerade bei der Halbzeit angelangt ist, dauert Zeitgenossenschaft noch eine recht lange Zeit - es besteht also keine Eile.
LG
m

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