Dienstag, 8. August 2006
Entschuldigungsschreiben
In der aktuellen Zeit gibt es ein Interview mit Frank McCourt (Die Asche meiner Mutter), der sehr lange als Lehrer an einer New Yorker High School gearbeitet hat. Er erzählt dass die vielen Entschuldigungsschreiben die er immer von seinen Schülern bekommen habe ( Zitat: "Hier lag feinste amerikanische Aufsatzprosa vor mir: roh, echt, dringlich, klar, kurz, verlogen") hätten ihn irgendwann dazu inspieriert seine Schüler ein Entschuldigungsschreiben von Adam & Eva an Gott schreiben zu lassen.

Mich hat das auch inspiriert und daher habe ich auch ein Entschuldigungsschreiben (wie in den guten, alten Schul-Zeiten) an Gott geschrieben:



(Ich habe noch eine etwas ausführlichere Version, die ich aber nicht veröffentlichen werde. Ich kann nur sagen: Eine gute Übung zur Selbstreflektion. Die Entschuldigungsgründe sind noch genauso schwach und flach wie früher. Interessante Erkenntnis!

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Wirkt es?
Das Entschuldigungsschreiben hätte auch von mir stammen können...
Bewirkt es was, wenn man es schreibt? Wird einem klar, was man eigentlich sein / machen wollte?

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Schwer zu sagen, ich vermute mal das Ergebnis koennte so individuell sein wie der jeweilige Autor. Fuer mich war es gut zu sehen wie laecherlich eigentlich meine Ausreden waren, mit denen ich versucht hab mich davon zu schleichen.

Es gibt eine ganze Reihe andere Uebungen, um seiner eigenen Lebensaufgabe auf die Spur zu kommen...ich werd daheim mal durch meine Unterlagen stoebern.

Fuer den Einstieg beantworte Dir doch mal die folgende Frage: Wenn Du wuesstest, dass Du bei Deinen Vorhaben niemals scheitern wuerdest, was wuerdest Du dann tun wollen?

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wenn ich wüsste, dass ich nicht scheitern würde, würde ich diktatorin werden. und zwar über die ganze erde. wenn ich darin nämlich erfolgsreich bin, geht´s allen gut. (hintergrundrauschen: goldfrapp - "utopia") ;)
eine süße idee. ich nehm´s als inspiration, falls ich doch den geraden, zwangsläufig pannengespickten und vielleicht zum scheitern verurteilten weg gehe und deutschlehrerin werde.

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Interessante Frage
Ich habe wirklich ernsthaft überlegt, ob ich dann in meinem Leben etwas anderes gemacht hätte. Und ich bin zu dem Schluss gekommen, dass ich nichts anders machen würde, sondern nur befreiter, nicht mehr mit soviel Angst. Ich hätte sicherlich viel häufiger und lauter meine Meinung gesagt und hätte damit vielleicht viele Menschen von meiner Meinung überzeugt (weil ich ja nicht scheitere...)

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Frau Morphin als Deutschlehrerin...? :-)

Ich würde auch nur ganz wenig anders machen, und den Kommentar von Eikesmom finde ich sehr interessant. Angst hält uns nicht nur von vielen Erfahrungen ab, sondern auch davon, diese richtig aus vollen Zügen zu geniessen. Rückblickend würde ich mir auch in der ein oder anderen Situation mehr Angstfreiheit und so eine daredevil-Lebenseinstellung wünschen, ganz egoistisch nur für mich, weniger um andere zu überzeugen. Allerdings glaube ich auch, dass es mit anderen leichter geht, je mehr man mit sich selber im Reinen ist. Frau Britta, Ihre weiteren Fundstücke zur Lebensaufgabe würden mich auch interessieren... ;-)

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Ja, mehr davon!
Liebe Frau Schluesselkind, mir kam es in erster Linie auch eher auf die Angstfreiheit an, die Sache mit dem "Überzeugen anderer" liegt mir gar nicht so am Herzen. Ich hatte mich - glaub ich - etwas ungeschickt ausgedrückt. Ich meinte vielmehr, die anderen von meinem Wert zu überzeugen, eben so, dass man mich nicht mehr "übersieht", wie ich es in meinem Blog beschrieben habe. Angst davor, Fehler zu machen, Angst davor, andere könnten in meiner Person etwas Lächerliches finden, hat mich immer gebremst.
Aber interessanterweise hat es mich nicht davon abgehalten, die Dinge zu tun, die ich tun wollte.

Ich wäre auch brennend an weiteren Fundstücken zur Lebensaufgabe interessiert!

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Diesen Beitrag habe ich in Ihrem Blog gelesen, liebe Frau Eikesmom und fand ihn sehr anrührend. Überhaupt finde ich Ihr Blog sehr bewegend und mutig. Das sollte ich wohl eigentlich bei Ihnen reinschreiben, aber nun hat es sich so ergeben... ;-)

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Wenn frau erstmal 35 oder 40 Jahre auf dem Buckel hat, dann hat man mit Sicherheit genug Fehler gemacht um mal darueber nachzudenken. Wer dann noch keine Fehler gemacht hat ist mir hochgradig unheimlich. Fehler gehoeren dazu, dass nennt man Leben. Als ich Anfang zwanzig war habe ich mir darueber weniger Gedanken gemacht, da war einfach ausprobieren angesagt. Ist ja auch richtig so. Aber nach 20 Jahren ausprobieren kann man dann schon mal ueberlegen was einem gut tut und was nicht, gell?

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