Dienstag, 1. August 2006
Was mein Teebeutel mir sagen will...
Nicht nur Blogger haben ein Mitteilungsbedürfnis, nein auch Dinge. Gut, dass jedes Etwas eine Geschichte zu erzählen hat wußte ich als passionierte Hobbyerzählerin ja schon, aber so direkt? Und so ungefragt?

Also mein Teebeutel sagt:" Wir sind nicht menschliche Wesen, die eine spirituelle Erfahrung machen, wir sind spirituelle Wesen, die eine menschliche Erfahrung machen." Ach so. Und das nach einem langen Arbeitstag, da ist die einzige spirituelle Erfahrung die ich machen will ein Glas Whisky. Ich sage also zum Teebeutel: " Und Du wirst jetzt gleich eine ganz heisse Erfahrung machen. Da kannst Du dann Dein Ich schön auflösen."

Meine Jogginghose sagt übrigens: "Breathing is Life" - Ach echt? Hätte ich nicht gemerkt. Hier im Schlafzimmer sind es nur 13 Grad, da kann ich meinen Atem ja fast sehen.

Warum werden immer mehr Produkte mit so klugen Sprüchen versehen? Mich macht das nachdenklich. Sind wir anders nicht mehr zu erreichen? Oder wird uns die Erleuchtung zuteil wenn wir die richtigen Produkte kaufen? Wie praktisch.

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In erster Linie geht es darum, die Konsumenten vom irrationalen Standpunkt her zu ködern. Herr Klugspruch soll an der Tür der Familie Gefühl anklopfen bzw. anschellen und ihr persönlich den vermeintlichen Gewinn überbringen. Familie Gefühl hat nichts dagegen, denn sie hat nicht oft Glücksmomente im Leben zu verbuchen.
Natürlich könnte man damit kritischer umgehen, aber jeder hat seine schwachen Momente. Mein Tee verspricht mir im übrigen Vitalität. Ich hänge trotzdem immer noch total daneben.

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Leichtgemachte Instant Lösungen...
...die mögen wir alle. Da muss man so schön wenig Verantwortung übernehmen.

Einmal den Radiantly-beautyful-and-vibrantly-healthy-Tee für mich, und dann noch die superintelligenz-kleiner-Mozart DVD für meinen 1,5 Jährigen Schatziputzi hier.

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"Einmal den Radiantly-beautyful-and-vibrantly-healthy-Tee für mich, und dann noch die superintelligenz-kleiner-Mozart DVD für meinen 1,5 Jährigen Schatziputzi hier."

Wenn man die ganzen überflüssigen Füllwörtchen entfernt, wäre die Aussage nur halb so kurz und halb so lebendig. Rationalität ist eben langweilig (sorry, ich war so dreist): Einmal Tee für mich, und dann noch die Mozart-DVD für meinen 1,5-Jährigen.
Schade...

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