Donnerstag, 26. Oktober 2006
Gedankenriesen
Letzte Nacht war wieder eine dieser Nächte, der großen Gedanken in meinem viel zu kleinen Kopf. Kennen Sie das? Ein Gedanke der so groß ist, dass man immer nur einen Teil davon erfassen kann. Also dreht man ihn und dreht ihn (und mit ihm den ganzen Körper, dem benachbarten Mitschläfer den Schlaf raubend) um sich alle (vermuteten) Seiten zu beschauen, aber ganz sieht man ihn doch nicht
Ach, könnte man den Gedanken doch in Scheiben schneiden! (So wie den Elefanten der in den Kühlschrank passen soll.) Doch, so scharf auch das Messer des Verstandes sein mag, das Material des Grossen Gedankens ist so beschaffen dass es sich dem Messer entzieht und wir ins Leere schneiden (oder ins berühmte eigene Fleisch). Der Gedanke ist immer schneller.
Bei Tageslicht betrachtet erscheint der Gedanke dann viel kleiner, allerdings füllt sich dann auch der Kopf in Windeseile mit anderen Gedanken, sodass dem großen Gedanken noch weniger Platz bleibt als in der Nacht. Im Verlaufe des Morgens wird der Gedanke dann fast vollständig verdrängt. Ich frage mich nur wohin gehen die großen Gedanken wenn wir sie verdrängen? Gibt es irgendwo ein Asyl für große Gedanken? Vielleicht werden sie eins Tages an unserem Sterbebett stehen, uns vorwurfsvoll anschauen und sagen: He, Du hast vergessen mich zu Ende zu denken!

Naja, immerhin hab ich jetzt mal drüber geblogt.

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